Modernisierung des IAM für Partner

22. July 2021 | 

Die Automobilindustrie ist seit ihren Anfängen ständig im Wandel. Die Öffentlichkeit denkt dabei an die Transformation von Verbrennungsmotoren, die Dieselproblematik oder jüngst die Auswirkungen der Coronakrise. Doch auch unter der Haube spielen sich große Veränderungen ab. Das gilt besonders für die Interaktion mit Partnern und die dafür erforderlichen technischen Grundlagen. Ein erster großer Schritt erfolgte Anfang der 2000er Jahre mit damals aufkommenden B2B-Partnerportalen wie zum Beispiel Covisint. Sie vereinfachten die Zusammenarbeit innerhalb der komplexen Geschäftsbeziehungen zwischen Herstellern und Zulieferern. Man sprach gar davon, dass sich dank dieser neuartigen Kooperation bis zu 1000 Dollar je Auto einsparen ließen.

Die Zeiten ändern sich

Seit dem sind zwei Jahrzehnte vergangen – mehr als nur eine Ewigkeit im IT-Umfeld. Kooperation und Kommunikation zwischen verschiedenen Parteien sind mehr denn je entscheidende Erfolgsfaktoren. Das beginnt bereits mit der Usability. Die Anforderungen haben sich hier gewaltig geändert. Modernes UI- und UX-Design spielen heute eine viel zentralere Rolle als im Jahr 2000 und sind längst ein entscheidender Effizienzfaktor. Vor allem aber geht es um Zusammenarbeit. Wo bisher Portalfunktionen und Informationsverteilung im Vordergrund standen, dreht sich nun alles um die Interaktion zwischen Mitarbeitern, Partnern und Kunden, um Identitäten und Zugriffsrechte.

Gemeinsam sparen und gewinnen

Alle drei Akteure greifen regelmäßig auf die gleichen Ressourcen zu, bearbeiten gleichartige Daten und sind an denselben Prozessen beteiligt – selbstverständlich mit unterschiedlichen Berechtigungen. Statt nun für jede Gruppe innerhalb ihres Umfelds separate Accounts anzulegen, Rollen zu vergeben und Identitäten zu prüfen, ist es viel eleganter, dies einmal auf einer gemeinsamen Plattform zu realisieren. Das spart nicht nur Entwicklungs- und Lizenzkosten, sondern reduziert die Komplexität in der IT-Landschaft nachhaltig.

Neue Möglichkeiten, neue Anforderungen

Natürlich muss dafür eine durchgängige Sicherheit gewährleistet sein. Neue Security-Paradigmen wie Zero Trust und moderne Authentisierungsverfahren wie OpenID Connect und Multi-Faktor-Authentisierung stellen diese bereit. Gleichzeitig sind sie aber auch der Knackpunkt, an dem die alten B2B-Partnerplattformen scheitern. Denn diese zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre alten Lösungen sind hier oft nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Eine Nachrüstung, falls überhaupt möglich, ist mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden; das Ergebnis anschließend eine Lösung, die hohe Lizenzgebühren mit unvollständiger Umsetzung kombiniert und Mängel in der User Experience aufweist.

Neue Lösungen

Was aber leistet ein modernes Indentity and Access Management (IAM) stattdessen? Zunächst einmal die Möglichkeit, Partner anzubinden, deren Daten anzulegen und Rechte zu vergeben. Dank sicherer Self-Service-Funktionen kann ein Großteil der Administrationsaufgaben an die Partner vergeben werden (Delegated Administration). Nachdem sie zum Beispiel eine Einladung mit Link erhalten haben, kümmern sie sich selbst um Account-Einrichtungen, Stammdateneingabe und Rechtevergaben innerhalb ihres Umfelds – auch für Unterapplikationen. Und können so den vollständigen IAM-Lebenszyklus ihrer Mitarbeiter auch in Systemen des Partners abbilden.

Digitale Prozesse

Indem Schritt für Schritt alle Prozesse zwischen den Beteiligten digital nachgebildet werden, entsteht ein konsistenter Workflow, bei dem jeder die Daten einsehen und bearbeiten kann, die für seine Aufgabe relevant sind: So geht etwa eine Ausschreibung vom Kunden über das Portal an den Vertrieb, der daraufhin ein Angebot abgibt. Die mögliche Bestellung kann anschließend parallel vom Vertrieb, Projektmanagement und Finanzbuchhaltung im Rahmen ihrer Berechtigungen und Zuständigkeiten bearbeitet werden. Am Ende steht ein sicherer, nahtloser, komplett elektronischer Prozess, der die Abläufe deutlich beschleunigt.

Wo geht’s zur Zukunft?

Niemand ersetzt gewachsene Strukturen, nur weil eine neue digitale Mode um die Ecke schaut. Wenn aber hohe Lizenzkosten und abnehmende Flexibilität einem flexiblen, günstigen und zukunftsorientierten IT-Konzept gegenüberstehen, dann sollte man die eigenen Optionen und Ziele zumindest einmal prüfen. Ein IAM Capability Assessment kann dafür ein guter nächster Schritt sein. Gerne beantworten wir Ihre Fragen, in welchem Umfang sich mit einer Modernisierung Kosten einsparen, IT-Strukturen vereinfachen und künftige Anwendungen unkomplizierter integrieren lassen. Senden Sie uns einfach Ihre Nachricht über unser Kontaktformular.

Author:

Dr. Heiko Klarl
Chief Marketing and Sales Officer
iC Consult Group GmbH