IT-Fragmentierung durch dezentrales Wachstum bewältigen
UNIQA ist im letzten Jahrzehnt sehr stark gewachsen und verfügt über zahlreiche, organisatorisch weitgehend eigenständige Landesgesellschaften. Entsprechend heterogen sind die IT-Infrastrukturen. Besonders betroffen davon war das Identity and Access Management. Regionale Dienstleister betreiben die jeweils gewünschten Anwendungen. Ein zentrales IAM-System auf Basis von One Identity 6 sammelte die Informationen der regionalen Gesellschaften, bereitete sie auf und führte sie zusammen. Nachdem dieses System in die Jahre gekommen war und ein Update durch den bisherigen externen Dienstleister sich als schwierig erwies, wurde iC Consult 2019 zunächst um eine Bewertung des Projekts gebeten.
Effizienter IAM-Neuaufbau zur Vereinheitlichung und Modernisierung von Systemen
Erste Workshops fanden Ende Oktober 2019 statt. Neben der Einschätzung des aktuellen Status durch iC Consult ging es der zentralen UNIQA IT-Abteilung auch darum, sich einen Überblick über One Identity 8 und seine Möglichkeiten zu verschaffen.
Im Laufe der weiteren Untersuchungen zeigte sich, dass ein Neuaufbau des Systems und die Nachbildung der bisherigen Funktionalität effizienter wären, als das Update von Version 6 auf Version 8 und die folgende Anpassung zahlreicher, kaum standardisierter Applikationen. UNIQA stimmte dieser Einschätzung zu und beauftragte iC Consult mit der Umsetzung.
Der Startschuss fiel im Juni 2020. Mittlerweile bestimmte die Corona-Pandemie nahezu alle Teile der Gesellschaft und wirkte sich natürlich auch auf IT-Projekte aus. In der Folge gestaltete sich die Zusammenarbeit der virtuellen Teams in München, Wien, Cluj und Plovdiv noch selbstständiger und pro-aktiver, als es im Rahmen der agilen Softwareentwicklung sowieso schon der Fall ist. Das Ergebnis überzeugt: Der Go-live erfolgte bereits nach nur vier Monaten. Seit dem13. November 2020 sind alle Gesellschaften von UNIQA International, UNIQA Österreich und deren Active Directories an die Group IAM-Lösung One Identity Manager 8 angebunden und sicher mit dem zentralen Verzeichnis „uniqagroup.net“ synchronisiert. Neben den rein technischen Aspekten ging es auch darum, die zentrale UNIQA IT-Abteilung so zu schulen, dass die Wartung und der Betrieb wieder vermehrt von den eigenen Experten durchgeführt werden können, und damit die Kompetenzen ins eigene Team zurückzuholen.
Einheitliche, skalierbare IAM-Plattform als Grundlage für zukünftige Innovationen
Mit dem neuen System steht eine solide Basis bereit, die alle bisherigen Funktionen in standardisierter Form bietet und gleichzeitig eine schnelle, einfache Erweiterbarkeit gewährleistet. Dazu zählen verschiedenen Dienste, die bisher an andere, lokale IAM-Systeme angebunden waren und nun auf die zentrale Plattform migriert werden können. Auf diese Weise konnte für UNIQA die Funktionalität in der Breite erweitert und gleichzeitig Wartung und Service der bisher wenig standardisierten Tools verbessert werden.
Nicht zuletzt bietet sich so eine weitere Gelegenheit. Neben den erwähnten One Identity IAM-Lösungen betreibt UNIQA in Österreich auch eine eigene, unabhängig entwickelte IAM-Lösung, die nun ebenfalls abgelöst werden kann. Damit steht erstmals eine unternehmensweit einheitliche IAM-Plattform zur Verfügung. Beste Voraussetzungen für weitere bereits angedachte Projekte. So soll das neue zentrale IAM-System als Datenlieferant für ein künftiges Role Mining und Role Management dienen, um die Vergabe und den Entzug von Nutzerrechten künftig weitgehend zu automatisieren.